Letztes Wochenende habe ich geatmet. Das an sich ist jetzt weder eine Neuigkeit noch eine grosse Überraschung, denn ich schreibe ja obviously gerade diese Zeilen. (Auch wenn die Idee eines Newsletters aus dem Jenseits eine gewisse Faszination hat, nicht?)

Aber ich habe halt nicht einfach «normal» geatmet, sondern ganz bewusst. Bei einem Breathwork-Workshop in Zermatt. Ich durfte einen Talk im wunderbaren Cervo-Hotel hosten und als Moderatorin an den anderen Programmpunkten des Lifestyle-Festivals teilnehmen, das das Hotel veranstaltet hat. Und so lag ich dann also da zwischen der schönsten, unglaublichsten Bergkulisse auf der Täschalp – und atmete.

Ich habe schon mal ein Breathwork gemacht, und zwar Anfang dieses Jahres in Sri Lanka. (Mir ist bewusst, wie millennial das klingt, aber was soll ich sagen: a thirtysomething girl in media has to do what she has to do).

Kurz mal Bergluft einatmen. (Photo Nicky’s World)

Kurz erklärt: Beim Breathwork atmest du etwa 30 Minuten lang sehr bewusst und tief – schneller und intensiver als normal. Dadurch versetzt du deinen Körper in einen veränderten Zustand, fast wie eine natürliche, selbsterzeugte Trance.

Das Erlebnis ist wirklich ziemlich beeindruckend. Ich lag da und spürte, wie mein ganzer Körper begann zu kribbeln. So als wären Beine, meine Arme und meine Finger eingeschlafen und ich würde versuchen, sie wieder zu bewegen. Als wir im zweiten Teil der Stunde in die Ruhe-Atmung wechselten – also ganz normales Ein- und Ausatmen –und uns auf die Klänge der Musik konzentrierten, fiel ich in einen Zustand absoluter Ruhe. Es passierte etwas ganz Wunderbares: Ich konnte für einen Moment mein Glück, in diesem Moment, in diesem Leben zu sein, einfach annehmen und geniessen.

Das klingt jetzt sehr esoterisch, ich weiss. Aber für mich ist diese Ruhe so entspannend, weil ich eigentlich ständig in meinem Kopf einen Dialog mit mir selber führe. Und dieser Dialog ist nicht immer nur sehr... empowernd. Ich bin gut darin, mich selbst unter Druck zu setzen. Das klingt vor einer wichtigen Moderation dann zum Beispiel so:

Hast du dich gut genug vorbereitet? Ja? Sicher? Bilde dir ja nichts darauf ein, dass die letzte Moderation gut lief, das heisst gar nichts, Frau Hasse! Achtung! Nicht faul werden...!

Natürlich kenne ich diese innere Kritikerin nur zu gut. Aber seit ich meinen Angestellten-Job verlassen habe, versucht diese Stimme noch lauter zu werden. Ich hatte viele Gespräche mit anderen Selbstständigen über dieses Thema, und sie alle kennen diese Unsicherheiten nur zu gut. (Mehr zum Imposter-Syndrom könnt ihr hier lesen.)

Umso wichtiger ist es, an der eigenen Resilienz zu arbeiten. Und ja, das kann eben auch heissen, dass man bewusste Rituale in den Lebensalltag einführt, darum werde ich ganz bestimmt auch bald wieder in einen Breathwork-Workshop gehen. «Solopreneurship» klingt aufregend und amerikanisch und modern – aber es ist eben auch anstrengend, intensiv und manchmal überfordernd. Ein paar Tipps und Tools zu Resilienz findest du weiter unten.

Ich habe mich gefreut zu erfahren, dass ich nicht alleine bin mit meiner Lieb-und-Hass-Liste, die ich für führe und hier regelmässig mit euch teile. Das Model Paloma Elsesser hat der deutschen «Vogue» verraten, dass sie ebenfalls eine solche Liste auf ihrem Handy hat. (Das ganze Interview mit ihr findet ihr hier, Leseempfehlung!)

💖 Dinge, die ich diese Woche geliebt habe:

  • Die Schweizer Berge - und ganz im Speziellen - das Matterhorn. Wie schön kann ein Berg sein?!

  • Ebenfalls im Wallis hatte ich mein erstes Raclette der Saison. Ein Träumchen.

  • Gleich nach Zermatt ging es weiter nach Dublin, wo ich einen Panel zu Content Creator Journalismus hielt und alle warnten mich vor dem kalten irischen Wetter. Well… ich durfte vier Tage lang in die Herbstsonne blinzeln.

  • In Dublin habe ich eines Morgens Bekanntschaft mit einem kleinen Eichhörnchen gemacht, das an Herzigkeit einfach kaum zu überbieten war.

  • Jetzt gerade schreibe ich diesen Newsletter zu Hause mit einem warmen Matcha, draussen regnet es und hier drinnen läuft im Hintergrund auf dem Plattenspieler Ella Fitzgerald. Ich liebe den Herbst!

😤 Das habe ich gehasst:

  • Kurz bevor ich nach Dublin flog, liess ich ein Glas Tomatensauce auf meinen Küchenboden krachen. Und wenn ich kurz schreibe, meine ich kurz: Ich wollte gerade aus der Türe und wollte nur noch kurz dieses eine Glas wegräumen. Ein Albträumchen.

  • Ich liebe den Herbst, aber die Kombination aus Wind und Regen ist wirklich mein Endgegner.

  • Ich habe es geschafft, meinen Kleiderschrank wieder in einen Zustand des absoluten Chaos zu verwandeln. Das gelingt mir etwa alle acht Monate. Das heisst erstens, dass ich das Chaos bald aufräumen muss, was ich wirklich zutiefst hasse und zweitens, dass ich nochmals richtig ausmisten werde. Das wiederum kann eine gute Nachricht sein. Denn am 18. Oktober veranstalte ich mit Freundinnen in Zürich einen Kleidersale in Zürich, weitere Infos folgen bald!

  • Trump sagt, Paracetamol könne zu Autismus führen. Die WHO widerspricht vehement. Was ich aus dieser Schlagzeile höre: Trump denkt, Frauen seien schuld daran, wenn ihr Kind Autismus hat. Eine Möglichkeit mehr, (schwangere) Frauen unter Druck zu setzen. Toll!

Diese Dinge helfen dir dabei, Resilienz aufzubauen

Elsesser sagt in der «Vogue» ausserdem, was ihr hilft, aus dem eigenen Kopf rauszukommen: «Schreiben hilft mir dabei. Meditation. Bewegung – das sollte ich wirklich öfter tun. Das Bett machen. Oder ein Anruf bei einer Freundin, der ich einfach zuhöre, wie es ihr geht – ohne sofort wieder bei mir selbst zu landen. Alles, was mich für einen Moment aus mir selbst heraus- und ins Aussen bringt.»

Genau das scheint mir der Schlüssel für Resilienz: vom Inneren ins Äussere kommen. In diesem «Aussen» haben wir mehr Kontrolle und können Strukturen schaffen, die unserem Kopfchaos entgegenwirken. Und genau hier setzen meine Strategien an, die mir dabei helfen, resilient zu bleiben.

🔒 Konkrete Tipps von mir, wie du mit Druck und deiner inneren Kritikerin umgehen kannst, wie ich Zeit manage und welches Mantra mir in stressigen Situationen hilft, liest du im Paid-Bereich.

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